Nordic Sunset im Roten Pavillon
25. März 2019 | Holger NiemannSonntag, 17.3.2019, Nordic Sunset
Mit Nordic Sunset kamen die Musiker Gela Kühl und Dedl Klemmt, und damit „alte Bekannte“ in den Roten Pavillon – sie hatten schon 2016 und 2017 für Beifallsstürme gesorgt.
Wie immer hatten sie ihre umfangreiche Instrumentensammlung im Gepäck. Gitarrist Dedl hatte seine zwei akustischen Gitarren dabei und Gela hatte außer ihrer Klarinette noch Saxophon, Melodika, mehrere Blockflöten, Akkordeon, Djembe, Piccolo-Posaune und eine “samische Trommel“ mitgebracht. Klar, dass der Aufbau inkl. Soundanlage dann schon mal etwas dauerte.
Aber es hatte sich erneut gelohnt. Die Beiden hatten wieder ein tolles Programm zusammengestellt, dass nur mit diesem Instrumentarium präsentiert werden konnte. Gestartet wurde mit dem von Herzen gemeinten „Gut wieder hier zu sein“, gefolgt von Ina Müllers „Kap der guten Hoffnung“.
Neben echten norddeutschen Gassenhauern wie „Dat du mien Leevsten büst“ waren auch Ever-greens wie „King oft he road“ vertreten bis hin zum Popklassiker „It never rains in Southern California“ – aus grundsätzlichen Überlegungen fehlte auch diesmal das Lied „Take me home country roads“, was in Nordic-Sunset-Konzerten einfach keinen Platz hat.
Nach einer Halbzeit konnten unsere beiden Künstler noch einmal durchschnaufen, bevor es mit Elan in die zweite und dritte Halbzeit (Zugabe !) ging.
Ein besonderes Highlight war die samische Rahmen-Trommel, welche die Beiden in Lappland von einer Schamanin erworben haben. Bei Temperaturschwankungen reagiert diese Trommel recht launisch, insofern haben wir versucht sie mit den Pavillonstrahlern bei/in Stimmung zu halten.
Sehr eindrucksvoll war das färöische „Trollabundin“, wo ein bösartiger Troll, dargeboten durch Kehlkopflaute und unterstützt von der Djembe sehr nach-drücklich mit großem Getöse die Stimmung prägt. Dazu passt die Erläuterung, dass im färöischen Bauwesen Experten beurteilen, um welche von Trollzaubern besetzten Steine besser drum herum zu bauen sei.
Gela riss besonders das weibliche Publikum mit ihrem Titel „Ich will keine Schokolade“ als unverwüstlichem Klassiker mit und hatte die Mitsängerinnen auch bei Leonard Cohens „Halleluja“ im Hintergrund dabei.
Da Dedl einige Jahre in Schweden gelebt hat, waren auch wieder skandinavische Songs vertreten, die er im Roten Pavillon zum Besten gab, so u.a. „Den jag kunde va´“ von Mikael Wiehe und „Dom som byggde landet“ von Mora-Per. Aber es gab auch weitere Sprachenvielfalt zu hören.
Neben Hoch- und Plattdeutsch vor allem noch Englisch und auch ein samisches Lied über Mutter Erde, vorgetragen von Gela („Gula Gula“ von Mari Boine), natürlich in Originalsprache.
Zu Recht wurde Nordic Sunset nicht nur mit großem Applaus sondern auch dem Wunsch des Publikums, recht bald wiederzukommen, im Roten Pavillon verabschiedet.
Kultur im Roten Pavillon, diesmal mit großer, großer Vielfalt und viel Gefühl !
Die Nordic-Sunset-Homepage mit Hörproben und Tourenplan finden Sie unter:
http://nordic-sunset.de/
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne hier hört man gerne rein !