Ingo Fischer liest im Roten Pavillon
Der Jahresauftakt 2019 !
Zum Beginn des Kulturjahres 2019 gab es eine Lesung mit Ingo Fischer. Ingo Fischer ist ausgebildeter Kranken-und Altenpfleger und hat sich zum Sterbebegleiter fortgebildet.
Über seine Erfahrungen in der Begleitung von Menschen in ihren vermutlich schwersten Stunden hat Ingo Fischer ein Buch geschrieben und im Pavillon vorgestellt. „Lebenswege“ heißt sein Buch, weil es eben nicht seinen, Ingo Fischers, Lebensweg aufzeichnet, sondern vor allem die Schnittmengen, die sich ergeben, wenn sich der eigene Weg mit den Lebenswegen Anderer kreuzt, mit denen man dann ein Stück gemeinsam geht.
Begonnen hat dieser Weg im Rahmen seiner Ausbildung als Krankenpfleger. Im Krankenhaus können nicht alle Leiden geheilt werden. Es bleibt also auch im Rahm der der Ausbildung nicht aus, dass man auch sterbenden Menschen begegnet. Traumatisch und prägend war für Ingo Fischer jedoch ein Fall, bei dem er mitbekam, dass ein Patient unbemerkt verstarb und es auch im, nachhinein noch dauerte, bis Angehörige informiert und auch die Verlegung in die dafür vorge-sehene Kühlung erfolgt war. Einerseits weil Zeit natürlich knapp ist, vor allem aber, weil sich Keiner zuständig fühlte und darum kümmerte.
Diese Erfahrung wollte Ingo Fischer nie wieder machen. Aus diesem Grund erfolgte der Wechsel in den Beruf des Altenpflegers und die spätere Fortbildung als Sterbebegleiter. Obgleich man ihm zu Beginn seiner Ausbildung die Befähigung und Eignung dafür ab-sprach, hat er sich nicht beirren lassen und kann in diesem Jahr bereits sein 20jähriges Berufsjubiläum begehen.
Im Rahmen seiner Lesung schildert Ingo Fischer seine erste Sterbebegleitung einer Patientin im hohen Alter, aber auch folgende Begleitungen im Beruf, wie auch im Umfeld der eigenen Familie. Egal, wen man letztendlich begleitet, es ist immer behutsames Vorgehen gefragt. Nicht jeder möchte überhaupt begleitet werden. Es gibt schließlich auch Menschen, die in ihrer letzten Stunde alleine sein wollen. Insofern gilt es zu erkennen, wer begleitet werden möchte und auch durch wen, denn nicht Jeder kann mit Jedem. Gerade in derart intimen Momenten muss Sympathie von beiden Seiten gegeben sein.
Weil nicht jeder Patient zum Ende noch voll ansprechbar ist, gilt es anhand kleiner Gesten, eines Händedrucks oder einfach an der Art des Festhaltens zu ermitteln, ob die Begleitung erwünscht ist. Auch sollten Angehörige die Chance haben, mitzuwirken, oder möglicherweise auch gerade nicht, da es für alle Seiten eine äußerst belastende Situation sein kann. Gerade für Angehörige ist eine Hilfestellung von Außen, also durch einen Pflegedienst oder eine Verlegung in ein Hospiz, eine enorme Entlastung, einfach einmal abschalten und selbst zur inneren Ruhe kommen zu können. Insofern lobte Ingo Fischer ausdrücklich das segensreiche Wirken der Hospize in Deutschland.
Es hatte sich erwartungsgemäß nur eine kleine Zahl von Zuhörern in den Roten Pavillon aufgemacht, die dann aber im kleinen Kreis eine sehr intensive Lesung nebst persönlichem Austausch mit und innerhalb des Publikums erleben durften. So konnte unter anderem auch der Hinweis gegeben werden, dass das benachbarte Johannes-Hospiz immer dankbar für ehren-amtliche Helfer ist, die dann von einfachen Hilfestellungen im Haus oder Garten des Hospizes bis zur Begleitung der Patienten, nach eigener Neigung entscheiden können, wie sie sich einbringen.
Eine nachdenkliche, aber auch noch lange nachwirkende Jahresauftaktveranstaltung im Roten Pavillon.
Holger Niemann
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne – regt zum Nachdenken an.
https://www.facebook.com/Ingo-Fischer-Lebenswege-317982618575006/
Das neue Programm ist da.
Ab sofort finden Sie unsere Veranstaltungen bis zum Sommer 2019 auf unserer Veranstaltungsseite . Viel Spaß beim Aussuchen.
Liebe Freunde unsers Kulturprogramms,
Paul Eastham ist an Grippe erkrankt und kann daher leider nicht
sein Weihnachtskonzert im Roten Pavillon am 1. Advent spielen.
Ich hoffe, dass er bald wieder auf dem Damm ist und wir seinen Auftritt
im kommenden Jahr noch einmal nahholen können.
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Advent und einen guten Rutsch.
Wir sehen uns hoffentlich im kommenden Jahr, wenn unser Kulturprogramm
2019 startet. Die Termin finden Sie in wenigen Tagen auf unserer Homepage.
Liebe Grüße, Holger Niemann
Sonntag, 7.10.2018 Gute Laune. Handgemacht.
Brunettis im Roten Pavillon
Wieder eine Elmshorn-Premiere im Roten Pavillon:
Brunettis gastieren bei uns. Brunettis, das ist das musikalische alter-Ego von Inge und Werner Karch. Als Brunettis verwirklichen sie ihre musikalischen Träume – und bereiten ihren Zuhörern große Freude.
Aktuelle Hits von gestern und heute, so lautet die musikalische Devise der beiden Künstler, die den Roten Pavillon bei bestem Wetter in der unerwarteten Verlängerung des Sommers besuchten. Und es war tatsächlich ein bunter Mix, den Inge und Werner im Gepäck hatten. Neben Coversongs, wie „Always on my mind,“ den meisten von Elvis Presley bekannt und „Renegades“ auch echte Klassiker, wie „Layla“ von Eric Clapton und „I shot the Sheriff“ des legendären Bob Marley.
Neben gutem Equipment bedarf es da schon ausgefeilter Arrangements, mit Werner an der Gitarre und Inge an den Perkussions, um den Originalen umfassend gerecht zu werden und ihnen eine eigenen Stempel aufzudrücken.
Daneben gab es aber auch selbstgeschriebene Songs, die aus eigener beruflicher Erfahrung in sozialen Berufen gespeist sind, so beispielsweise in „Sozialarbeit, Sozialarbeit“, wo Werner die tagtäglich Mühen dieser wichtigen Berufsgattung mit schmunzelndem Blick würdigt.
Oder im Song „Armer Reichtum, reiche Armut“, in dem, er fragt, ob wirklicher Reichtum nicht eher auf Liebe und Freude, als auf finanzieller Potenz beruht. Alle Songs werden immer launig von Werner Karch anmoderiert, der gleich zu Beginn des Nachmittags beschlossen hat, das Publikum zu Euchzen (statt zu siezen).
Wenn man so lange gemeinsam musikalisch unterwegs ist, stellt sich ganz irgendwann natürlich auch die Frage nach einem eigenen Liebeslied. So hatte Werner mit dem Song „Hey, hey, hey (ich liebe Dich)“ seine persön-liche Liebeserklärung an Inge dabei.
Aber, so stellte er für die Männer im Publikum freundlicherweise klar, im Alltag geht es durchaus auch mal eine Nummer kleiner, wenn man nun mal kein eigenes Liebeslied zu Papier bringt. Hauptsache, man gibt dem Partner immer wieder das Gefühl, geliebt zu sein, in welcher Form auch immer man es dann ausdrückt.
Mit „Smooth operator“ von Sade und „Brothers in arms“ des begnadeten Mark Knopfler ging es in den ruhigeren Part, bevor der gesamte Pavillon in der Zugabe mit dem Leonard-Cohen-Klassiker „Hallelujah“ wieder zum Mitschwingen und Mitsingen gebracht wurde.
Ein tolles Konzert sympathischer Künstler, die wie angekündigt, den Pavillon in Gute Laune versetzt haben. Gerne wieder, so das meistgehörte Fazit unserer musikalischen Stunde.
Holger Niemann
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne – mit tollen Songs !