Ostpreußische Geschichtchen
7. November 2012 | n.hasch@backauf.deOstpreussische Geschichtchen
– Ein Jenuss“ zum Huckenbleiben
Veranstaltung mit Dr. Udo Pfahl
Im Rahmen unseres Kulturprogrammes im Roten Pavillon präsentierte Dr. Udo Pfahl am vergangenen Montag Geschichten, Gedichte, Redensarten aus der „kalten Heimat“. Wer sich dieser Mundart verbunden fühlt, familiäre oder eigene Bindungen ans ehemalige Ostpreußen hat, bekam diesmal im Pavillon eine gute Gelegenheit dazu, mehr über Lebensart und Lebenslust dieses Menschenschlages zu erfahren.
Familiär stammt Dr. Udo Pfahl aus Wittgirren (Landkreis Labiau/Ostpreußen). Der heutige Studien-direktor der Beruflich Schule Elmshorn ist gelernter Bäcker- und Konditormeister, engagiert sich aber auch im Kreise der „Freunde der ostpreußischen Mundart“ für die Bewahrung dieses Dialekts.
Im dicht besetzten Pavillon hatten die Zuhörer sichtlich Spaß an den Texten, die Dr. Pfahl für seine Lesung ausgesucht hatte. Es waren vor allem Gedichte, die sprachgewaltig erklangen und neben ihrem Sprachwitz auch durch den leidenschaftlichen Vortrag begeisterten. Das Ostpreußische wurde zelebriert rollende R´s, rollende Augen und vollen Körpereinsatz. Verse wurden eher aufgeführt, als lediglich vorgetragen.
Zum Gefallen der Zuhörer, die schmunzeln, lachen und genießen durften.
Denn Dr. Pfahl hatte neben seinen Texten auch noch Marzipan nach Königsberger Rezept mitgebracht, die von seiner Frau während des Vortrags im eigens mitgebrachten Ofen frisch abgeflämmt wurden. So roch es schon bald verführerisch nach Karamell und Mandeln. Das herumgereichte Königsberger Marzipan-Konfekt, teils mit Zuckerguß, Fruchtmarmelade und Schokolade gefüllt, wurde dann auch flugs vernascht.
Auch das Publikum durfte mitwirken, zumindest 2 Zuhörer, die sich spontan bereit erklärten, ein Gedicht über einen Liebesfloh zu veranschaulichen. Großer Spaß, großer Applaus und viele zufriedene Gesichter waren dann auch der Lohn für diese kurzweilige Stunde im Pavillon.
Holger Niemann, 7.11.2012
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne
– immer ganz dicht dran !