Nordic Sunset am 19.6.2022 im Roten Pavillon
1. Juli 2022 | Holger Niemann
Wenn´s drinnen zu eng ist, sollte man einfach an die frische Luft gehen. Das war zumindest unsere Überlegung, um den Corona-Einschränkungen am wirkungsvollsten auszuweichen. Also wurde aus Kultur im Kultur am roten Pavillon, dann halt open-air- wenn denn das Wetter mitspielt…
Sommer gab´s diesmal aber nur an Tagen vor und nach unserem Pavillon-Sonntag. Aufgrund der Anmeldungen wussten wir jedoch, dass wir mit 20 Besuchern das Konzert auch wieder in den Pavillon verlegen konnten.
Mit Nordic Sunset kamen die Musiker Gela Kühl und Dedl Klemmt, die bereits in Vorjahren zu begeistern wussten.
Wie immer hatten sie ihre umfangreiche Instrumentensammlung im Gepäck. Gitarrist Dedl hatte seine zwei akustischen Gitarren dabei und Gela hatte außer ihrer Klarinette noch Saxophon, Melodika, mehrere Blockflöten, eine Nasenflöte, Akkordeon, Djembe, Piccolo-Posaune und die “samische Trommel“ mitgebracht. Da dauert der Aufbau einschließlich Soundcheck dann schon mal etwas länger. Das bot allerdings auch noch die Chance das Notenmaterial durch Bekannte nachliefern zu lassen. Danke Achim !
Gela und Dedl hatten wieder ein tolles Programm zusammengestellt, bei dem das gesamte Instrumentarium zum Einsatz kam. Gestartet wurde mit dem von Herzen gemeinten „Gut wieder hier zu sein“, gefolgt von Mora-Pers „Dom som byggde landet“, das Dedl aus Schweden mitgebracht hat. Mit „Happy Nigun“ von Giora Feidman konnte Gela wiederum mit Klezmerklängen an ihrem Stamm-Instrument der Klarinette glänzen.
Nordic Sunset lässt sich keinem Musikstil zuordnen. Nordische Lieder, wie das färöische „Min Modir“ oder „I Tokuni“ von Eivør Pálsdóttir, bei der die wohltemperierte Samen-Trommel zum Einsatz kam, wechselten sich ab mit Reggae-Klängen á la „Jamaica Farewell“ gefolgt vom „Sturmlied (Jimmy und die See)“ von Torfrock und Schlagerklassikern, wie Nina Hagens „Du hast den Farbfilm vergessen“.
Nach der Pause folge ein einzigartiger Abstecher in die Klassik mit einer 7-Minuten-Version der „Peer-Gynt-Suite“, Stoppoks „Dein Glück“ oder „Den jag kunde va´“ von Mikael Wiehe.
Evergreens wie „King oft he road“, aber auch Popklassiker wie „It never rains in Southern California“ rundeten das Programm ab und wurden begeistert mitgesungen und -geklatscht.
Aus grundsätzlichen Überlegungen fehlte auch diesmal wieder „Take me home country roads“, was in Nordic-Sunset-Konzerten einfach keinen Platz mehr hat.
Gela riss besonders das weibliche Publikum mit ihrem Titel „Ich will keine Schokolade“ als unverwüstlichem Klassiker mit.
Zu Recht wurde Nordic Sunset nicht nur mit großem Applaus, sondern auch dem Wunsch des Publikums, recht bald wiederzukommen, im Roten Pavillon verabschiedet.
Kultur im Roten Pavillon, diesmal drinnen statt draußen mit Weltmusik !
Die Nordic-Sunset-Homepage mit Hörproben und Tourenplan finden Sie unter:
https://nordic-sunset.de/
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne hier hört man gerne rein !