Goldene Flaute am 18.2.2018

26. Februar 2018 | n.hasch@backauf.de

schriftzug_pavillonPavillon 17.5.2015 (Klein)Sonntag, 18.2.2018, Goldene Flaute

Les Maries im Roten Pavillon

Mit dem Duo Les Maries kam im Februar ein wenig französiches Flair in den Roten Pavillon. Road-Chansons bezeichnen Sängerin
Marie-Laure Timmich und ihr kongenialer musikalischer Partner Klaus Sieg an der Gitarre ihr selbstkreiertes musikalisches Genre. Das ist sehr treffend, handeln die überwiegend selbst verfassten Songs doch zumeist von Menschen, die auf dem Weg sind. Auf dem Weg hin zu einer neuen Liebe, manchmal auch weg davon, aber immer irgendwie in Bewegung. Und es geht immer wieder auch um Liebe, um die Liebe. Bei diesen Liedern ist dann immer auch Glück und Unglück dicht beieinander. Wenn Miesmuscheln ihre Liebe zueinander erst dann finden, wenn sie sich im Topf mit Weißweinsud treffen, ist es für große Gefühle meist zu spät, so im Song „Moules marinières“.IMG_7847 (Groß)


Marie-Laure
ist von ihrer Abstammung her sowohlIMG_7838 (Groß) mit französischen, als auch mecklenburg-vorpommernschen Wurzeln gesegnet. Dem folgend ist auch das Programm zweisprachig französisch-deutsch, wobei sie die Zuhörer immer kurz informiert, was den Songs inspiriert hat und wovon der Text spricht.
Es sind wunderbar sanfte, aber oft auch dunkel temperierte Chansons, die auch durch melancholische Melodien den Text verstärken.

IMG_7842 (Groß)Klaus „Sigi“ Sieg erweist sich als perfekter Begleiter, wenn er mit Gitarre, Hawaiigitarre oder Banjo nicht nur die Melodiebegleitung, sondern ganz viele überraschende Klänge hinzuzaubert.
Sei es, dass man bei den maritimen Liedern im Hintergrund auch noch einige Möwen schreien hört, sei es die U-Bahn, deren Entschwinden man auch zu hören meint. Neben Zupfen, Schlagen und Streicheln bewegt Sigi die Saiten auch schon mal mit einem ausrangierten Geigenbogen, um immer wieder ein neues Klangbett zu legen.

Aber auch Marie-Laure verlässt immer wieder das Stagepiano und Keyboard, um stattdessen zum Akkordeon oder einem Glockenspiel zu greifen, wie bei der Ballade vom „Toten Mann“, die die Neigung besingt, sich taub und stumm zu stellen, wenn es mal ernst wird. Handgemachte Musik nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen, ist für das Publikum natürlich doppeltes Vergnügen. „Wenn der Schnee fällt“ passte natürlich an diesem sonnigen Februar-Sonntag-Nachmittag nur noch teilweise. Dann schon eher die „Goldene Flaute, die gegen Ende des Programms besungen wurde, wie auch die Ballade von „Bonnie and Clyde“.IMG_7867 (Groß)

Zu Recht großer Applaus am Ende eines schön-lauschigen Konzertnachmittags am Sonntag, selbstverständlich noch mit Zugabe.

Holger Niemann

Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne klingt nach Meer !