Zauber der Balalaika
30. Juni 2015 | n.hasch@backauf.deSonntag, 21.6.2015, Alexander Paperny
Zauber der Balalaika
Alexander Paperny ist national und international als Solist und Dirigent gefragt. Insofern waren wir froh, dass sich dennoch ein Termin für den Roten Pavillon finden ließ.
Sein Paradeinstrument ist die Balalaika. Ein nicht ganz alltägliches Instrument. Daher war nicht verwunderlich, dass das Publikum am Sonntag die Gelegenheit nutzte, nicht nur den Klang, sondern auch die Besonderheiten dieses Instrumentes zu erfahren. Das Zupfinstrument verfügt meist über 3 Stahl oder Nylon-Saiten, in der Regel gute Gitarrensaiten, die aber deutlich straffer, als bei einer Gitarre gespannt sind. Alexander Paperny spielte die Balalaika mit Daumen und Zeigefinger, mit so hartem Anschlag, dass man dahinter ein Plektrum vermuten könnte, wobei seine Hornhaut diesen Effekt hervorrief.
Das Programm gliederte sich in Zeitabschnitte vom Barock zu zeitgenössischen Volksweisen. Folgerichtig stand zu Beginn eine Gavotte von Johann Sebastian Bach, gefolgt von einer Bearbeitung des berühmten Airs aus der 3. Orchestersuite.
Weiter ging es mit einer Bearbeitung des Paganini Caprice 24 für Balalaika. Es folgten diverse russische Volksweisen und Lieder, die Papernys Virtuoisität erneut forderten, aber auch die sanfte Seite der Balalaika zeigten. Bei zwei südamerikanischen Tangos setzte Alex-ander Paperny die Gitarre ein und zeigte damit klanglich eine ganz andere Seite.
Es folgte ein Block russischer Volksweisen mit teils kuriosem Hintergrund. Die Geschichte vom Pärchen, welches beim Tete-a-Tete im Wald Opfer der Mücken wird, ist möglicherweise bekannt oder zumindest nachvollziehbar. Mysteriöser ist hingegen der Titel „Mein Mann hat mich gezwungen, die russische Sauna zu beheizen„, der die ungewöhnliche Technik des Kuchenbackens in der Sauna thematisiert…
So gesehen gab es neben der Musik auch manch anderen Lerneffekt. Vor allem war zu beobachten, wie schwierig eine Balalaika zu spielen ist. Weil der vergleichsweise kleine Korpus nur wenig Nachklang bietet, müssen flinke Finger her, um durchgehende Melodien zu spielen.
Hier war natürlich die gute Pavillon-Akustik recht hilfreich.
Am Ende dieses musikalischen Hochgenusses gab es zu Recht großen Applaus, weshalb Alexander Paperny natürlich nicht ohne Zugabe entlassen wurde.
So ist Kultur im Roten Pavillon !
Holger Niemann
Der Rote Pavillon – Elmshorns kleinste Bühne
live und doch ganz nah dabei !
Alexander Paperny: http:/www.balalaikarus.de